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Gut bedacht: Lebensqualität in luftiger Höhe

Saftig grüner Rasen und bunt blühende Stauden leuchten in der Abendsonne, der Duft verschiedener Kräuter und reifer Tomaten hängt in der Luft, lachende Menschen sitzen auf einer großen Terrasse zusammen: Ein Abend wie auf dem Lande – und dies mitten in der Stadt! Wo der Boden teuer und rar ist, nutzen mehr und mehr Menschen das bebaute Grundstück gleich doppelt: Die Dachbegrünung macht´s möglich! Der luftige Traumgarten ermöglicht Entspannung in der Natur und Teilnahme am pulsierenden Leben in der Metropole. Darüber hinaus erweitert ein begrüntes Dach nicht nur den Wohn- und Lebensraum nach draußen, sondern verbessert auch das Klima im Haus. Im Sommer wirken die Pflanzen als natürliche Kühlzellen und im Winter als zusätzliche Wärmedämmung. Außerdem sind sie effektive Schalldämpfer gegen den Lärm der Stadt, filtern Schadstoffe und Staub aus der Luft und verbessern als natürliche Regenspeicher den städtischen Wasserhaushalt. Die Abwasserleitungen werden entlastet und die Luftfeuchtigkeit wird auf natürliche Weise erhöht – eine perfekte Kombination. Am wichtigsten ist aber: Ein eigener Garten über den Dächern der Stadt bietet einen erholsamen Rückzugsort fern von Leistungs- und Termindruck. Statt mit Fassadengrau, Autoabgasen und Straßenlärm umgeben sich auch Stadtbewohner lieber mit farbenfrohen Blüten, lieblichen Düften und herrlicher Ruhe – und sind doch mittendrin!

Nichts für Hobbybastler

Grundsätzlich sind alle Flachdächer begrünbar. Allerdings muss vorab die Statik geprüft und je nach Dachneigungswinkel die richtige Bauweise gefunden werden. Die Auswahl der für das jeweilige Haus möglichen Dachbegrünung erfordert Fachwissen und Sorgfalt. Dies gilt in gleichem Maße für die fugenlose, wasserdichte und wurzelfeste Abdichtung, um das Gebäude zu schützen. Grundsätzlich unterscheidet man zwei Arten der Dachbegrünung: den begehbaren und intensiv begrünten Dachgarten, der vom Aussehen und der Nutzung her dem Garten am Boden ähnelt, und das extensiv begrünte Dach, welches ausschließlich für die Optik vorgesehen ist, also nicht betreten wird. Für solche extensiven Dachbegrünungen gibt es praktisch keine Grenzen, sogar Steildächer lassen sich extensiv mit Moosen, Kräutern und Gräsern begrünen! Abhängig von der Dachneigung sind aber Rutsch- und Schubsicherungen notwendig. In jedem Fall ist es angebracht, sich an einen fachkompetenten Landschaftsgärtner zu wenden, denn die Anforderungen an den Systemaufbau einer Dachbegrünung sind sehr vielfältig. Ein fachgerechter Dichtungsaufbau nach festen Qualitätsrichtlinien, das Sicherstellen des Ableitens überflüssigen Regenwassers und optimale Wuchsbedingungen der ausgewählten Pflanzen gewährleisten, dass ein Gründach auch über Jahrzehnte hinweg hält. Dafür muss ein Dachgarten zudem richtig gepflegt werden, das heißt, es müssen etwa Dacheinläufe und Randbereiche regelmäßig kontrolliert, die Pflanzen zurückgeschnitten und gedüngt werden. Die Begrünung von Dächern ist grundsätzlich ohne besondere Genehmigung zulässig, wenn bestimmte Grundvoraussetzungen, wie die ordnungsgemäße Wasserabführung oder statische Anforderungen gegeben sind. Der Fachmann kennt sie, schon deshalb gilt der Tipp: Der Gründachaufbau auf dem Wohnhaus ist keine Arbeit für Laien!

Bares Geld!

Was wächst auf dem Dach am besten? Landschaftsgärtner raten zu einer sorgfältigen Pflanzenauswahl. Denn auf jeden Fall müssen die Pflanzen an einem solchen „Extremstandort“ robust sein und sowohl Hitze und Kälte als auch Wind standhalten. Für einen intensiv begrünten Dachgarten eignen sich etwa langsam wachsende Stauden, Bodendecker, Gräser, Blumenzwiebeln – und sogar einzelne Gehölze, wenn sie ausreichend Platz für ihre Wurzeln haben. Schön sind auch eine überwachsene Pergola als Sichtschutz für den Lieblingsplatz und Immergrüne, damit der Dachgarten zu keiner Zeit kahl wirkt. Es lohnt sich bei der Pflanzenauswahl auch auf unterschiedliche Blütezeiten zu achten!

Ein Dachgarten hat noch einen weiteren Vorteil: Viele Kommunen belohnen die Anlage von Dachgärten mit einer Ermäßigung bei den Abwassergebühren oder fördern ihn gar durch direkte Zuschüsse. Ansprechpartner sind zumeist das Grünflächen- oder Umweltamt oder Ihr Landschaftsgärtner vor Ort, der auch die behördlichen Anforderungen und Fördermöglichkeiten kennt.

Vielerorts längst überfällig: Gartenrenovierung

Es gibt viele Gründe, den Garten nach einigen Jahren umzugestalten: Das Grün hinterm Haus soll den Kindern gerecht werden oder nach den Kinderjahren wieder auf die eigenen Bedürfnisse abgestimmt werden, vielleicht sind einzelne Bäume und Sträucher zu groß geworden, oder man möchte dem Garten einfach ein neues Gesicht geben. Bei radikalen Veränderungen im Garten ist es sinnvoll, einen Fachmann zu engagieren. Landschaftsgärtner übernehmen zum Beispiel das kraftaufwändige Roden alter Bäume oder die knifflige Anlage von Treppen oder Wegen im Garten. Ein korrekter und die Wuchsform erhaltender Rückschnitt ist bei Gehölzen und Sträuchern oft nicht einfach und sollte ohnehin vom Fachmann vorgenommen werden. Auch hinter der Neu- und Umgestaltung von Staudenbeeten steckt viel Arbeit. Beetstauden gelegentlich auszugraben und zu teilen, ist jedoch wichtig, damit die Pflanzen nach Jahren nicht vergreisen oder die Nachbarpflanzen überwuchern. Die beste Jahreszeit für die Pflanzung und Umpflanzung im Staudenbeet ist der Herbst. Dann gehen die Gartenbewohner in die Ruhephase und lassen sich problemlos teilen und an anderer Stelle wieder einsetzen.

Soll der Garten für Kinder umgestaltet werden, wird neben der Rasenfläche zum Toben oder Ballspielen meist auch eine Schaukel oder eine Klettermöglichkeit für die Kleinen gebaut. Im Sandkasten oder einer einfachen Matsch- oder Erdmulde können Kinder stundenlang mit Hingabe spielen. Wer seinem Nachwuchs von Anfang an Natur und Grün näher bringen möchte, kann auch bei der Pflanzenauswahl schon auf die kleinen Weltentdecker eingehen. Eine Einladung zum Naschen sind beispielsweise früchtetragende Pflanzen wie Erdbeeren, Johannisbeer- oder Himbeersträucher. Auch ein Haselnussstrauch oder Weinreben, von denen im Herbst geerntet werden kann, sind bei Kindern beliebt.

Außerdem eignen sich für den Garten mit kleinen Kindern robuste Sträucher, die beim ausgelassenen Toben nicht zu sehr leiden und selbstverständlich nur solche, die ungiftig sind, wie diese Blütensträucher: Felsenbirne (Amelanchier), Weigelie (Weigela), Schmetterlingsstrauch (Buddleja) oder Sommerjasmin (Philadelphus). Sogar ein eigenes Beet kann man für den Nachwuchs anlegen, in dem neben Kartoffeln auch Erbsen, Radieschen, Möhren, Kürbis und Sonnenblumen wachsen – und beim Wachsen beobachtet werden können. Damit die ersten Gärtnerversuche auch mit Erfolg belohnt werden, sollte das Kinderbeet möglichst sonnig und geschützt platziert werden.

Sind die Kinder groß, nutzen sie ihr grünes Spielzimmer kaum noch. Dann kann hier ein ganz neuer Garten entstehen oder Teilstücke können den neuen Bedürfnissen der Familie angepasst werden. Die Möglichkeiten sind vielfältig. Aus dem ausgedienten Sandkasten oder dem sonnig gelegenen Kinderbeet wird bei dem einen ein duftender Kräutergarten und bei dem anderen ein romantisches Rosenbeet. Der freigewordene Platz kann auch genutzt werden, um sich hier den lang ersehnten Traum vom Wassergarten zu erfüllen oder einen zusätzlichen Sitzplatz für gemeinsame Grillabende anzulegen. Wer noch nicht genau weiß, wie er seinen Garten in Zukunft nutzen möchte, der kann sich Anregungen bei Freunden, bei Gartenschauen, offenen Gartenpforten und in Büchern und Zeitschriften holen – oder holt sich professionelle Unterstützung beim Landschaftsgärtner.

Nicht nur im Urlaub: Am liebsten ein „Haus am See“

Wetterprofis nennen einen Sommer wie in diesem Jahr „Schaukelsommer“. Nicht etwa, weil man ständig in Versuchung wäre, sich auf eine Schaukel zu setzen, sondern weil sich kalt und warm, trocken und nass beständig abwechseln … Wenn es dann mal für einen Tag sommerlich-heiß ist … ist natürlich das örtliche Freibad überfüllt, mehr Menschen als man gerne um sich hat plantschen dicht gedrängt in den chlorreichen Fluten. Da sitzt man dann doch besser im eigenen Garten, kühlt sich die dampfenden Füße in einer wassergefüllten Zinkwanne und träumt von kristallklarem Nass, einer leichten luftigen Brise und dem Duft von Sommer: Wunderbar blumige Wohlgerüche umgeben das Haus am See, idyllisch und ruhig gelegen … das würde einem nicht nur im Traum gefallen!

OK, ein eigener See ist vielleicht eine Nummer zu groß und würde die Dimensionen der meisten Gartengrundstücke sprengen, doch ein Schwimmteich, beispielsweise dort wo jetzt noch das in die Jahre gekommene Klettergerüst steht, mit einem dekorativen Holzsteg zum wohligen Sonnenbaden, liegt durchaus in greifbarer Nähe.

Natur trifft Technik

Ein Schwimmteich ist eine Kombination aus einem Teich und einem Pool und sieht, wenn er gut gemacht ist, wie ein kleiner natürlicher Badeteich aus. Aber ebenso wie andere künstliche Wasserlandschaften oder Bachläufe braucht ein Schwimmteich ein pfiffiges Konzept und eine gute Planung. Statt technischer Filteranlagen nutzt ein Schwimmteich die natürliche Reinigungskraft der Natur, um klares Wasser zu schaffen. Der Bau eines einwandfrei funktionierenden und langlebigen Schwimmteiches ist Vertrauenssache und gehört in die Hände von Profis. „Bevor überhaupt der erste Spatenstich gemacht werden kann, müssen unter anderem Form und Lage im Garten geplant werden“, erklärt Jörg Schneider, Landschaftsgärtner und Experte für Schwimmteichbau aus Monheim. „Ein Schwimmteich kann als ganz natürlicher Teich angelegt werden, so als ob er mit seiner Uferzone und den ihn umgebenden Pflanzen schon immer im Garten war. Aber genauso gut kann er auch puristisch oder elegant gestaltet sein, mit modernen Materialien wie Edelstahl oder Beton in streng-geometrischen Formen. Ein harmonisches Ganzes entsteht immer dann, wenn sich die Architektur des Wohnhauses in der Gestaltung des Schwimmteiches wieder findet.“ Wo es passt und gefällt, kann mit dem ausgehobenen Erdmaterial eine Gartenlandschaft mit sanften Hügeln angelegt werden. Andere bevorzugen einen feinen Sandstrand, der das perfekte Urlaubsgefühl vermittelt, oder auch einen kleinen Wasserfall, der für die reine Idylle sorgt. Besonders Kinder lieben den eigenen Schwimmteich – und verbringen dort die schönsten Stunden des Sommers.

Zwei Bereiche, ein Teich

Die Experten für Garten und Landschaft unterscheiden zwei Bereiche im Schwimmteich, einen Bade- und einen Regenerationsbereich. Im klaren Wasser des Badebereichs lässt sich wunderbar schwimmen, plantschen und entspannen – und zwar vollkommen ohne Chlor und Chemie. Am Ufer befindet sich der abgetrennte Regenerations- und Filterbereich, der ‚Arbeitsbereich‘ des Teiches. Hier bauen Pflanzen und Mikroorganismen Verunreinigungen und überschüssige Nährstoffe im Badeteich ab. Ergänzt werden kann dieser natürliche Filterbereich durch besondere Biofilteranlagen, die sowohl innerhalb als auch außerhalb des Schwimmteiches eingebaut werden können. Außerhalb der Badesaison ist vor allem der Regenerationsbereich des Schwimmteichs eine Bereicherung für den Garten: Die dort eingesetzten Wasser- und Sumpfpflanzen präsentieren sich als ein Biotop, das den Garten schmückt.

Wenn es etwas mehr sein darf ...

Je nach Größe des Gartengrundstückes lässt sich rund um einen Schwimmteich eine wahre Wellnessoase errichten. „Auf dem warmen Holz einer Sonnenterrasse kann man herrlich entspannen und eine Gartensauna macht den Schwimmteich auch an kühleren Tagen interessant“, so Jörg Schneider. „Praktisch ist auch eine Außendusche.“ – Ein eigener Schwimmteich hat zu jeder Tages und Nachtzeit geöffnet. „Allen, die hin und wieder auch in der Dämmerung das kühle Nass genießen möchten, ist die Installation einer Unterwasserbeleuchtung zu empfehlen. Das stimmungsvolle Licht lässt Wasser und Umgebung geheimnisvoll erscheinen und man taucht gleich nochmal so gerne ein.“ Auch der nachträgliche Umbau eines bereits vorhandenen Swimmingpools in einen Naturpool ohne Chlor und Chemie ist möglich. Das vorhandene Becken bietet zusätzliche Gestaltungsmöglichkeiten, beispielsweise verschiedene Einström-Massagedüsen. Also, worauf noch warten? Vielleicht heißt es dann ja schon bald: raus mit den Füßen aus der Zinkwanne und rein in den eigenen Schwimmteich.

Stilvoll und formvollendet – Grüne Skulpturen für große und kleine Gärten

Unter Formschnitt versteht man die Kunst, Gehölzen durch besondere Schnitttechniken ein architektonisches, ornamentales oder figürliches Aussehen zu verleihen. Der Formschnitt hat im Gartenbau eine lange Tradition. Die schon vor 2.000 Jahren im alten Rom bekannte Kunst erlebt in jüngster Zeit eine Renaissance. Denn Formgehölze haben nicht nur eine besondere Ausstrahlung, sie kommen auch dem derzeitigen Trend zum kleinen, aber feinen Garten entgegen.

Die Möglichkeiten, um in Form geschnittene Gehölze im eigenen Garten zu verwenden, sind vielfältig. Sie reichen von der individuell gestalteten Einzelfigur als lebendes, grünes Kunstwerk über stilvolle, geschnittene Hecken und Alleen bis hin zu formalen Gärten. Bei der Auswahl der Formen sind der Kreativität kaum Grenzen gesetzt: Nicht nur einfache geometrische Kasten-, Kugel- oder Kegelformen sind erhältlich, sondern auch kunstvoll geschnittene Spiralformen und sogar Phantasie- oder Tierfiguren.

Neben dem Buchsbaum eignen sich auch viele andere immergrüne Gehölze für den Formschnitt, zum Beispiel Stechpalmen, Wacholder und sogar Kiefern. Eiben sind ebenfalls sehr schnittverträglich und gehören zu den klassischen Formgehölzen. Vor allem in alten englischen Gärten und Parkanlagen sind sie manchmal noch als mehrere Meter hohe, liebevoll über Generationen gepflegte Prachtexemplare zu bestaunen. Übrigens geht es manchmal auch ohne viel Schnitt: Für einen Konturengarten eignen sich auch Gehölze, die von Natur aus einen sehr formalen, gleichmäßigen und dichten Wuchs haben. Dazu gehören unter anderem der Irische Säulen-Wacholder, kegelförmig wachsende Lebensbäume, Säulen-Eiben sowie der Raketen-Wacholder, der mit seinem extrem schlanken Wuchs an italienische Zypressen erinnert.

Formgehölze laden ein zum Spiel mit den Gegensätzen. Ihre Wirkung hängt dabei nicht unbedingt von der Menge ab: Eine einzelne, sorgfältig ausgewählte, formierte Pflanze kann vor einer Kulisse aus ungeschnittenen Gehölzen zu einem kontrastreichen Blickfang werden und auf diese Weise Spannung in einen kleinen Garten bringen. Umgekehrt sind Gruppen von Formgehölzen ideal, um durch den Effekt der Wiederholung einen Ruhepol zu bilden und dem Garten Struktur zu verleihen.

Pflanzen mit hellen Blüten, zum Beispiel weiß oder gelb blühende Zwiebelblumen, kommen vor dem dichten, grünen Nadel- oder Blätterkleid der Formgehölze besonders gut zur Geltung. Immergrüne Gräser, wintergrüne Elfenblumen und spätblühende Stauden wie Fetthennen bilden sogar im Winter einen schönen Kontrast zu den klaren Konturen der Formgehölze. Stauden mit grau behaarten oder silbrigen Blättern, beispielsweise Woll-Ziest oder Lavendel, sind ebenfalls interessante Begleiter. Schöne Effekte lassen sich auch erzielen, wenn man Formgehölze mit Funkien oder anderen großblättrigen Stauden kombiniert.

Bei der Auswahl der Gehölze, der perfekten Standortwahl im eigenen Garten sowie den effektvollen Kombinationsmöglichkeiten der Formgehölze mit anderen Pflanzen sollte man sich von einem Landschaftsgärtner beraten lassen. Er hilft bei Bedarf auch beim regelmäßig notwendigen Formschnitt. Um ihre Form zu behalten und eine immer dichter werdende Verzweigung zu bekommen, müssen immergrüne Formgehölze nämlich mindestens einmal im Jahr zurückgeschnitten werden. Der beste Zeitpunkt hierfür ist von Mitte Mai bis Ende Juni – die Arbeit kann aber auch noch bis August erfolgen. Von einem späteren Termin ist abzuraten, weil die frischen Triebe sonst noch zu empfindlich sind, wenn der Frost einsetzt.

Große Bäume verpflanzen: Wahrer Luxus wächst im Garten

Es gibt Menschen, die sammeln Briefmarken, Porzellan oder Kunst und es gibt Menschen, die in ihren Garten investieren und dabei auch welche, die sammeln Bäume. Schließlich hat nicht jeder die Gelegenheit und die Geduld, seinen Baum beim Wachsen über viele Jahre zu begleiten. Ein gesunder Baum am richtigen Standort kann uns leicht um ein Vielfaches überleben und je nach Art kann es Jahrzehnte dauern, bis er seine stattliche Größe erreicht hat. So mancher Gartenbesitzer möchte nicht mehr klein anfangen, sondern investiert heute in einen erwachsenen Baum. Die Technik macht es möglich. Es gibt eine Reihe von Experten, die sich auf die Verpflanzung von großen Bäumen spezialisiert haben. Für sie gilt: Geht nicht, gibt’s nicht! Das Know-how der Fachleute, eine sorgfältige Auswahl, ein schonender frühzeitiger Umgang mit dem zu verpflanzenden Baum, das geeignete, schwere Gerät, der perfekte neue Standort und die richtige Jahreszeit sind allerdings wichtige Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen. Wenn alle Spezialisten Hand in Hand arbeiten, dann lässt sich auch – im Gegensatz zum Sprichwort – ein ausgewachsener Baum, der mehrere Jahrzehnte alt ist, verpflanzen. In Zeiten, in denen sich viele um den Werterhalt ihres Vermögens Gedanken machen, ist die Entscheidung für einen stattlichen Baum eine Investition in den Garten und damit ins eigene tägliche Leben: ein bleibender Wert mit Charakter, der sich rund ums Jahr immer wieder anders präsentiert. Mit der Pflanzung eines großen Baumes leistet man sich wirklich etwas Besonderes, den leisen Luxus. Luxus gilt als Erfolgs- und Statussymbol und wird gern sichtbar nach außen getragen und gezeigt. Der Berliner Philosoph und Medienwissenschaftler Norbert Bolz stellt jedoch fest, dass der Luxus immer weniger sichtbar gezeigt wird. Es geht vielen darum, sich für geleistete Arbeit zu belohnen oder sich selbst zu finden: „Grünes Leben als Luxus zu begreifen, da ist Deutschland führend“, so der Experte. Der Soziologe Michael Jäckel auf die Frage, was Luxus eigentlich ist: „Luxus ist gemeinhin das, was über das Notwendige hinausgeht. Die Einzigartigkeit und eine lange Historie dürfen nicht fehlen.“ Bäume sind einzigartig und ihr Charakter wächst ihnen in vielen Jahren zu. Richtig gepflegt, werden sie immer schöner, ein- und ausdrucksvoller.

Die Auswahl eines Charakterbaums setzt natürlich eine Leidenschaft für Bäume, für den Garten und die Natur voraus, sie erfordert Zeit, Begeisterung, selbstverständlich auch Geld und vor allem den richtigen Ansprechpartner, der einen kennt, der einen kennt. Die Ver-Pflanzung eines Großbaumes geht an die Wurzel, die Radix, und wer es einmal gesehen hat versteht, wo das Wort radikal herkommt. Nicht nur die Größe und das Gewicht eines Baumes sind Herausforderungen für seine Auspflanzung, den Transport und die Pflanzung am neuen Ort. Die empfindliche Wurzel, der stattliche Ballen, der leicht mehrere Tonnen wiegen kann, darf keinen Schaden nehmen. In spezialisierten Baumschulen werden die Bäume im Laufe ihres Lebens verschult, d.h. umgepflanzt, damit sich ein kompakter Wurzelballen bildet. Mit riesigen, extrem geländegängigen Maschinen, die so klingende Namen tragen wie Tree Mover, Rundspatenmaschine, Ballenstecher, ... aber auch mit Baggern, Hebebühnen und Kranen sorgen die spezialisierten Landschaftsgärtner dafür, dass ein Baum ohne radikalen Schaden verpflanzt werden kann. Dies geschieht in der Regel in der kalten Jahreszeit, wenn der Baum unbelaubt ist und vorübergehend sein Wachstum eingestellt hat. Dann hat der Baum weniger Stress, weniger Gewicht und kann sich bis zur Vegetationsphase im Frühjahr leichter an den neuen Standort gewöhnen und dauerhaft Wurzeln schlagen. Genauso sorgfältig, wie der Baum ausgegraben und ausgehoben wird, so sorgfältig wird er auf den Transport auf dem Sattelzug vorbereitet. Der Ballen, d.h. Wurzeln mit Oberboden, ist in einem schweren Jutetuch verzurrt, die entlaubten Äste sind so eng wie möglich an den Stamm gebunden, damit auch die Krone auf die Sattelzugbreite passt. Auch für das Verladen ist wieder schweres Gerät notwendig. All das hat seinen Preis. Dennoch: Ein Baum, wie beispielsweise eine Eiche, kann leicht mehrere hundert Jahre alt werden – eine Großbaumverpflanzung ist also eine Investition in die Zukunft, aber auch in die Gegenwart. Doch wie findet man seinen Baum? Hier hilft der auf Großbaumverpflanzung spezialisierte Landschaftsgärtner. Er kennt Betriebe, in denen die Charakterbäume stehen, er kennt die Ansprüche der Bäume und die des zukünftigen Standorts, und er hat Zugang zu den Geräten, die eine Großbaumverpflanzung erforderlich macht. Je nach Baumart und Wuchsform sind Bäume bis zu einem Stammumfang von 200 cm bzw. einem Gesamtgewicht von bis zu 30 Tonnen verpflanzbar. Nach wenigen Monaten wird der neue, alte Baum seinen neuen Standort erobern, und wenn es aussieht, als hätte dieser „alte Baumbestand“ schon immer hier gestanden, ist das Glück beim Gartenbesitzer und Landschaftsgärtner perfekt.

Stars für die stille Jahreszeit: Winterblüher und andere Schmuckstücke

Bis in den Februar scheint sich der Garten in einer Art Winterschlaf zu befinden. Die meisten Pflanzen durchlaufen nun eine Ruhephase und haben das Wachstum eingestellt. Es ist still geworden, und statt üppigen Laubes und bunter Blüten bestimmen gedämpfte Farben das Bild. Das ist die Chance für Winterblüher: Gerade jetzt zeigen sie sich von ihrer schönsten Seite und lassen sich auch durch Eis und Schnee nicht vom Blühen abhalten.

Blütenteppiche im Winter

Zu ihnen gehört die Schnee- oder Winterheide (Erica-carnea-Sorten), die mit kleinen Blütenglöckchen der Kälte trotzt. Dieser langsam wachsende Zwergstrauch bildet dichte, bis etwa 30 cm hohe Blütenteppiche in den unterschiedlichsten Farbtönen. Das Spektrum reicht von reinem Weiß über die unterschiedlichsten Rosanuancen bis hin zu dunklem Rotviolett. Die Blütezeit begann je nach Sorte schon im November und endet im April. Wer Sorten kombiniert, die zu verschiedenen Zeitpunkten blühen, kann sich den ganzen Winter über an blühenden Pflanzen erfreuen. Das feine, nadelförmige Laub ist immergrün. Es weist die unterschiedlichsten Grüntöne auf, so dass die Schneeheide auch außerhalb der Blütezeit reizvoll ist. Bei einigen Sorten verfärbt es sich in der kalten Jahreszeit sogar dekorativ bronzegrün. Landschaftsgärtner kombinieren die Winterheide mit der Sommerheide, einzelnen Wacholderbüschen und Natursteinen und bilden so die Landschaft der Lüneburger Heide nach. Besonders in größeren Gärten sind Heidebeete beliebt, denn sie sind pflegeleicht und bieten das ganze Jahr über immer wieder andere Ansichten.

Goldene Kaskaden

Eine wenig bekannte winterliche Schönheit ist der aus Ostasien stammende Winter-Jasmin (Jasminum nudiflorum). Seine leuchtend gelben Blüten erinnern an Forsythien. Die botanische Artbezeichnung nudiflorum heißt übersetzt nacktblütig und weist darauf hin, dass dieser Jasmin bereits vor dem Blattaustrieb blüht. Seine auffallenden Blüten erscheinen je nach Witterung von Dezember bis April. Am besten entwickelt sich dieser aparte Winterblüher in geschützter, sonniger bis halbschattiger Lage. Die biegsamen grasgrünen Triebe lassen sich gut an Spalieren festbinden und können so etwa 3 bis 4 m hoch klettern. Landschaftsgärtner empfehlen den Winter-Jasmin, um Hauswände, Mauern oder Pergolen zu verschönern. Lässt man ihn ohne Kletterhilfe wachsen, bildet er breite, niedrig bleibende Büsche. Eindrucksvolle Gartenbilder entstehen, wenn man die langen, schlanken Triebe wie Kaskaden über Mauerkronen herabwachsen lässt. Einzelne Zweige können übrigens gut für die Vase geschnitten werden und sind im Winter ein wunderschöner blühender Tischschmuck.

Winterliche Gartenschätze

Auch einige Schneeball-Arten (Viburnum) blühen im Winter. Die kleinen Blüten machen zusätzlich mit einem sehr intensiven Duft auf sich aufmerksam. Landschaftsgärtner pflanzen diese eher dezenten, aber bei genauem Hinschauen sehr attraktiven Gartenschönheiten in die Nähe der Terrasse oder an häufiger benutzte Gartenwege. Von wegen Winterschlaf: Rosen schmücken sich mit weithin leuchtenden Hagebutten, einige Stauden zieren sich mit Früchtchen, Koniferen zeigen ihre Zapfen, Ziergräser tragen glitzernde Raureif-Perlenketten. Selbst im tiefsten Winter ist in einem gut geplanten und fachmännisch angelegten Garten einiges zu sehen!

Pflegetipp vom Fachmann:

Rückschnitt fördert Blütenbildung Grundsätzlich sind alle Winterblüher nur nach der Blüte, also im zeitigen Frühjahr zu schneiden. Die dann in der nächsten Vegetationszeit wachsenden Zweige tragen die Blütenknospen für das nächste Jahr. Der Winter-Jasmin sollte regelmäßig ausgelichtet werden, indem man zu dicht stehende Triebe entfernt. Ein leichter Rückschnitt im Frühjahr, im Turnus von zwei bis drei Jahren, fördert die Blühfreudigkeit. Auch bei der Schneeheide (Erica carnea) regt ein leichter Rückschnitt nach der Blüte die Bildung neuer Blütentriebe an. Wer sich keine eigenen Heidschnucken anschaffen will, lässt die Heide von den Experten für Garten und Landschaft beim Frühjahrscheck gleich mitschneiden.